Rheinische Post: Wenn Schüler kriminell werden
Archivmeldung vom 06.10.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlSchulen müssen künftig jugendliche Straftäter anzeigen dies ist eine jener Meldungen, denen man sofort zustimmen, die man aber auch sofort mit ein paar Alarmlampen flankieren möchte.
Zustimmung also: Natürlich ist es richtig, ja eigentlich selbstverständlich, dass Schulen bei massiven Straftaten ihrer Schüler die Polizei einschalten, dass Polizei und Schule bei Jugendkriminalität zusammenarbeiten, wenn möglich gemeinsam Strategien entwickeln. Die Schulen sind eben mit ihren Sanktionsmöglichkeiten bei Jugendkriminalität hoffnungslos überfordert - welcher jugendliche Drogendealer lässt sich schon von einem Eintrag ins Klassenbuch einschüchtern? Alarmlampen: So löblich diese Initiative ist - sie muss sorgsam Grenzen definieren und darf nicht dazu führen, dass Schulen und Lehrer nun auch noch massiv in Polizeiarbeit eingebunden werden. Kriminalität zu bekämpfen, ist und bleibt Aufgabe der Justiz; Lehrer dürfen hier nur sehr vorsichtig instrumentalisiert werden - auch um sie zu schützen. Der Geist dieses Erlasses muss ein Schutzgeist sein: Es gilt immer noch vor allem, Lehrer und Schüler vor Kriminalität zu bewahren; eine Schule darf nicht Front im Kampf dagegen werden. Hier liegt die Hauptverantwortung vom Innen- und vom Schulministerium.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post