WAZ: Entfesselung der Forschung: Einsamer Rufer
Archivmeldung vom 12.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDeutschland reißt sich kein Bein beim Kampf um die besten Köpfe aus. Deutsche Spitzenwissenschaftler wandern dorthin, wo bessere Forschung und mehr Geld warten. Unsere Unis haben im internationalen Vergleich eher wenig ausländische Studenten.
Diese
gehen später größtenteils der Karriere wegen zurück in ihre Heimat.
Und warum sollte ein indischer Computerspezialist nach Deutschland
übersiedeln, wenn er nicht einmal seine Familie mitnehmen kann? Die
Initiative von Minister Pinkwart, den Wissenschaftsstandort
Deutschland auf Vordermann zu bringen, ist ein Hilferuf. Ein
rohstoffarmes Land wie Deutschland, das sich einer weltweit immer
härteren Konkurrenz stellen muss, kann seinen Wohlstand nur sichern,
wenn Bildung und Wissenschaft kompromisslos gefördert werden. In
Zeiten politischer Scharmützel um Sozialtransfers wirkt Pinkwart wie
ein einsamer Rufer in der Wüste. Und während Chinas Universitäten
aggressiv um ausländische Studenten und Heimkehrer werben, leistet
sich Deutschland den Irrwitz, China in diesem Jahr mit 67 Millionen
Euro Entwicklungshilfe zu beglücken.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung