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Rheinische Post: Problemfall WestLB

Archivmeldung vom 19.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nur naive Zeitgenossen durften bisher daran glauben, dass sich der Verlust bei der WestLB auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag beschränkt. Doch die Zeit der Schönrederei ist vorbei. Und je stärker sich das Milliarden-Desaster abzeichnet, umso mehr geraten die Eigentümer in Sachen Finanzspritze unter Druck.

Das kurzfristige Krisentreffen morgen spricht Bände. Trotzdem kann NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers immer noch für sich in Anspruch nehmen, dass sein Widerstand gegen eine Allianz mit der Landesbank Baden-Württemberg berechtigt war. Denn auch in Stuttgart dürften die Probleme noch größer sein als bisher bekannt. Wenn Rüttgers indes den Finanzplatz Düsseldorf wirklich in maßgeblichen Teilen retten will, muss er der WestLB in den anstehenden Fusionsverhandlungen mit der Helaba Gewicht verleihen. Und dazu braucht es neues Kapital. Die Aussicht, noch mehr Geld in die Bank einschießen zu müssen als ohnehin kalkuliert, wird die Sparkassen nicht begeistern. Ob sie da wirklich bis zum bitteren Ende mitziehen? Eine Mehrheitsbeteiligung, mit der man sich gegen das Land doch nicht durchsetzen kann, ist auf Dauer eigentlich nichts wert.

Quelle: Rheinische Post


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