Südwest Presse: Kommentar zu VW
Archivmeldung vom 21.04.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEines ist klar: Bei Volkswagen muss sich etwas ändern. So ist das Stammwerk in Wolfsburg nur zur Hälfte ausgelastet, an Autos der Marke VW wird kaum etwas verdient - obwohl sie sich gut verkaufen. Vor allem Audi und Finanzdienstleistungen bringen das Geld. Die Notwendigkeit der Änderung sieht auch der Aufsichtsrat und berät über die Einzelheiten der Sanierung.
Doch diese Details sind noch offen: Wieviele Stellen werden
gestrichen, müssen Werke schließen und wird länger gearbeitet? Die
Kernfrage wurde sogar vertagt: Wird der Vertrag von Vorstandschef
Pischetsrieders verlängert? Wie soll ein Autokonzern gesunden, in dem
es an der Abstimmung zwischen Aufsichtsratschef und Vorstandschef
krankt? Mit Spekulationen über Pischetsrieder hat Piëch dem Sanierer
Wind aus den Segeln genommen. Dies ist genauso verwerflich, wie die
Berufung des VW-Arbeitsdirektors Neumann gegen den erkennbaren Willen
Pischetsrieders durchzusetzen.
Dies alles schadet dem Unternehmen und ist ein Paradebeispiel für
schlechte Unternehmensführung und -kontrolle. Zunächst sollte die
Konzernspitze ein Bild der Geschlossenheit abgeben. Dann muss die
weitgehende Sanierung schnell und deutlich gegenüber den Mitarbeitern
kommuniziert werden. Das Hauptproblem der Wolfsburger ist derzeit ihr
Aufsichtsratschef - aber auch das lässt sich lösen.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse