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Rheinische Post: Bush unter Druck

Archivmeldung vom 05.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Es dürfte George W. Bush nun noch schwerer fallen, im Streit um die iranische Urananreicherung eine breite Koalition zu zimmern. Denn was erneut gelitten hat, ist seine Glaubwürdigkeit. Ein geheimes Papier, in seinen Schlüsselpassagen freigegeben, lässt den US-Präsidenten überhaupt nicht gut aussehen.

Bereits im Sommer machten sich die amerikanischen Geheimdienste daran, zu bilanzieren, was sie wussten über Teherans Atompläne. Heraus kam ein Dossier, das sich durch seine Nüchternheit wohltuend abhebt von den Verbalkeulen Bushs. Der hatte die Welt erst im Oktober gehörig verschreckt, indem er das Szenario eines Dritten Weltkriegs an die Wand malte, falls die Mullahs die Bombe erwerben. Dagegen konstatieren seine Agenten in abwägendem Ton, dass Iran sein Waffenprogramm gestoppt und es bis heute nicht wieder aufgenommen hat. Bush muss diese Einschätzung bereits gekannt haben, als er die Gefahr eines neuen Weltkriegs beschwor. Wieso hat er dennoch so verantwortungslos an der verbalen Schraube gedreht? Die Experten der Geheimdienste lieferten eine Analyse, die den Falken, die auf einen Militärschlag gegen die Mullahs drängen, jeglichen Wind aus den Segeln nimmt. Zugegeben am Ende bleibt ein Hauch Ungewissheit.

Quelle: Rheinische Post

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