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Allg. Zeitung Mainz: Guter Vorstoß Kommentar zu Hilfen für Diesel-Fahrer

Archivmeldung vom 06.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Der Bund soll die Schaffung eines Ausgleichsfonds prüfen, der Diesel-Fahrer, die ihr Auto wegen zu hoher Abgaswerte nachrüsten lassen müssen, finanziell unterstützt. Ist die Forderung der Umweltministerkonferenz nur Wahlkampf? Immerhin soll das Ganze erst nach der Bundestagswahl ins Rollen gebracht werden. Doch mit einer solchen Einschätzung wird man dem Vorstoß nicht gerecht. Denn er bringt eine sehr drängende Frage zurück in die Debatte: Wer soll dafür bezahlen, wenn Autos nachgerüstet werden müssen, weil sie infolge schärferer Prüfverfahren die Grenzwerte für Diesel-Abgase künftig nicht mehr einhalten?

Die Umweltminister haben recht: Die entsprechenden Hersteller müssten die Kosten übernehmen, anstandslos. Denn sie waren in vielen Fällen nicht dazu in der Lage, Motoren zu entwickeln, die die Abgasgrenzwerte auch im Real-Betrieb einhalten. Nun wird sich die Autoindustrie dagegen mit Händen und Füßen wehren.

Und nach Lage der Dinge wird ihr Wehklagen bei Politik und Behörden Gehör finden. Denn wie wir dem Abschlussbericht des Diesel-Untersuchungsausschusses entnehmen können, haben alle - Bundesverkehrsministerium, Behörden und Hersteller (natürlich außer VW...) - alles richtig gemacht. Unfassbar. Daher steht zu befürchten, dass am Ende der Ausgleichsfonds die einzige Möglichkeit bleibt, die Kosten für die Nachrüstungen auf mehr Schultern zu verteilen.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz (ots) von Ralf Heidenreich

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