Neue OZ: Unter Verdacht
Archivmeldung vom 17.02.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs macht fassungslos, dass ausgerechnet im Agrarland Nummer eins bisher keine effektiven Kontrollen bei Verstößen in Sachen Gülle und Gärreste möglich sind. Dabei läuft seit Jahren die Debatte um die Verschmutzung des Grundwassers. Auf den Missstand weisen nicht etwa Umweltschützer hin, sondern die Kontrolleure selbst. Sie sehen sich in ihrer Arbeit behindert, weil sie keinen Soll-Ist-Vergleich anstellen können.
Es verwundert, dass sich ausgerechnet der Agrarwende-Minister Christian Meyer (Grüne) in diesem Punkt ausbremsen lässt. Es ist nur schwer verständlich, dass es ein Jahr dauert, den Sicherheitsgedanken mit dem Datenschutz in Einklang zu bringen. So oder so werden die Bauern stöhnen über noch mehr Bürokratie. Aber eines muss klar sein: Die ganze Branche, besonders im Raum Weser-Ems, arbeitet derzeit unter dem Generalverdacht, Böden und Grundwasser zu verseuchen. Wer sich gegen falsche Beschuldigungen zur Wehr setzen will, muss diese entkräften können. Und wie ginge das besser als mit der amtlichen Bestätigung, sauber zu arbeiten? Wer das nicht macht, dessen folgenreiches Handeln muss sanktioniert werden. Im Zweifelsfall durch Stilllegung des Stalls oder der Biogasanlage. Schlimm genug, dass die schwarzen Schafe so lange unbemerkt davongekommen sind.
Quelle: Dirk Fisser - Neue Osnabrücker Zeitung (ots)