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Rheinische Post: Die kranken Kassen

Archivmeldung vom 10.06.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Deutschland ist man gerne und schnell bei der Hand, wenn es dem einen oder anderen Geschäftsführer oder Manager das Gehalt zu neiden gilt. Jetzt also die Prämien für die Chefs der Krankenkassen, die deutlich über dem liegen, was ein durchschnittlicher Arbeitnehmer verdient.

Prämien sind in der freien Wirtschaft in diesen Positionen üblich, allerdings genau hier liegt das Problem. Die Krankenkassen sind alles andere als Unternehmen in einer freien Wirtschaft, und die Frage, wann einer eine Prämie verdient hat, ist im verworrenen Gesundheitssystem nicht so leicht zu beantworten.
Ist einer ein guter Chef, wenn er mit Nordic-Walking-Kursen einer anderen Kasse die Kunden abspenstig macht und später dann doch die Beiträge erhöht? Oder wenn einer mit der Befreiung von der Praxisgebühr lockt, letztlich aber dann doch wieder die Allgemeinheit diese Vergünstigung für Einzelne zu zahlen hat? Das Kassensystem ist bereits sozialistischer Natur. Und deshalb ist die Frage durchaus berechtigt, warum Dutzende Kassen mit Dutzenden Geschäftsführern und Dutzenden Verwaltungen dasselbe machen müssen. Hier hat die Koalition ein weites Feld, das sich zu beackern lohnt. Jedenfalls eher, als zuerst beim Bürger abzukassieren.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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