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Allg. Zeitung Mainz: zur Riester-Rente

Archivmeldung vom 09.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Gestern war ein Tag der Präsente. Die Renten werden mit Blick auf die Bundestagswahl stärker angehoben als erlaubt. Das kommt Langzeitarbeitslosen zugute, deren Grundsicherung in gleichem Maße steigt. Haushalte mit geringerem Einkommen dürfen sich auf höheres Wohngeld freuen.

Auch für den sonst nur zur Kasse gebetenen Mittelstand hat die Bundesregierung etwas parat: Die Riester-Rente darf rückwirkend zum Beginn dieses Jahres auch für das Eigenheim genutzt werden, wenn der Bundestag zustimmt. Das wird alle freuen, die beim Häuslebau oder dem Wohnungskauf scharf kalkulieren müssen. Doch das "Wohn-Riestern" ist leider ein typischer Kompromiss der Großen Koalition. In einer wesentlichen Frage, nämlich der steuerlichen Details, standen sich die Unterhändler von SPD und Union unversöhnlich gegenüber. Am Ende ist ein Kompromiss nur zustande gekommen, weil die Einbeziehung des Wohneigentums in die private Altersvorsorge im Koalitionsvertrag steht und niemand Schuld am Scheitern der populären Erweiterung der geförderten Vorsorge tragen wollte. Für Eigenheimbesitzer ist die Neuregelung trotzdem willkommen. Denn herausgekommen ist eine abgespeckte Variante der gerade erst abgeschafften Eigenheimzulage, die die Steuerzahler jedoch fast 900 Millionen Euro kosten wird. Dem wichtigsten Ziel der Förderrente, einem garantierten zusätzlichen Ruhegeld für alle Zeiten, wird die Immobilienförderung nicht gerecht. Das lässt sich aber hinnehmen. Denn Besitzer von selbstgenutzten Immobilien sorgen in der Regel verantwortungsvoll für spätere Zeiten vor. Die Gefahr von Altersarmut ist in dieser Gruppe daher eher gering.

Quelle: Allgemeine Zeitung Mainz

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