Lausitzer Rundschau: Piraten kapern US-Schiff vor Somalia
Archivmeldung vom 11.04.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.04.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Drama um den amerikanischen Schiffskapitän Richard Phillips verdeutlicht die Gefahren, denen die Schifffahrt inzwischen an den Küsten Afrikas unterliegt. Und es zeigt auch, wie beschränkt die militärischen Mittel sind, um mit dieser modernen Form der Piraterie umzugehen.
Die Lösung der Probleme kann nicht darin liegen, immer mehr Kriegsschiffe in die Region zu schicken. Die von gerissenen, inzwischen auch mit erheblichen Geldbeträgen operierender Hintermänner gesteuerten Banden finden immer neue Wege und werden immer dreister. Eine dauerhafte Lösung kann nur erreicht werden, wenn sie ihrer Stützpunkte an Land verlustig gehen. Die Piraterie vor Ostafrika erinnert insofern daran, dass es nichts nützt, sich abzuwenden von Regionen dieser Welt, die im Chaos versinken. Früher oder später kommen die Probleme zu uns - über die Verzweifelten in den Flüchtlingsbooten genauso wie mit den Angriffen von Seeräubern. Ein wirklicher Ausweg liegt nur in mühsamen, kostspieligen und langwierigen Versuchen, den Bewohnern Afrikas ein Leben jenseits von Armut, Hunger oder Verbrechen zu ermöglichen. Solange dabei keine Erfolge erzielt werden, wird nicht nur der Welthandel mit erheblichen und teuren Risiken leben müssen.
Quelle: Lausitzer Rundschau