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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Fukushima/dreifache Kernschmelze

Archivmeldung vom 25.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Atomkraftwerk Fukushima hat eine dreifache Kernschmelze stattgefunden. Tepcos beschämend spätes Geständnis hätte noch vor zwei Monaten Stürme des Entsetzens ausgelöst. Titelseiten wären freigeräumt, Sondersendungen anberaumt worden. Nach dem, was Beben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan am 11. März nach sich gezogen haben, bleiben Schlagzeilen aus.

Fukushima strahlt unsichtbar und lautlos vor sich hin. Kommt es auf eine Kernschmelze mehr oder weniger wirklich nicht an? Jetzt ist der Zeitpunkt, inne zu halten, und sich Japan wieder zuzuwenden. Viel zu schnell ist Deutschland um den eigenen Nabel gekreist und hat abgeschaltet: erst hiesige Atomkraftwerke, dann das Interesse an der humanen Tragödie in Japan. Immer noch leben Tausende Menschen in Notunterkünften. Fukushima wird auf Jahrzehnte Todeszone bleiben. In der Muttermilch stillender Frauen ist Strahlenbelastung festgestellt worden. Immer noch verteilen sich Unmengen belasteten Wassers im größten Ozean der Erde. Mediale Übersättigung? Die schlimmste Katastrophe unseres Jahrhunderts verdient mehr Beachtung.

Quelle: Westfalen-Blatt

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