WAZ: VW ist nur ein Beispiel: Gnadenloser Wettkampf
Archivmeldung vom 22.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist ein gnadenloser Standortwettbewerb, der die weltweite Autoindustrie erfasst hat - ein globaler Verteilungskampf um Aufträge und Arbeitsplätze. Das Beispiel Volkswagen belegt: Im Netzwerk multinational aufgestellter Konzerne treten selbst die eigenen Werke gegeneinander an.
Diesmal also hat Wolfsburg die Fabrik
in Brüssel ausgestochen, was wie ein Sieg des Standorts Deutschland
erscheint. Doch klammheimliche Freude wäre verfehlt. Denn keine
Region in Europa kann sich den Folgen der Globalisierung entziehen.
Gerade im Ruhrgebiet kennt man die Sorgen von Beschäftigten der
Autoindustrie, die um ihren Job bangen. Auch dieser Tage kämpft das
Opel-Werk in Bochum um seine Zukunft - in Konkurrenz zu Standorten in
Polen, Schweden, Großbritannien und einmal mehr Belgien. Nur hat die
Opel-Mutter General Motors ihren Sitz eben nicht in Deutschland,
sondern in den USA.
Der Wettkampf der Werke, sei es bei VW oder Opel, birgt enormen
sozialen Sprengstoff. Denn vielfach sehen sich Beschäftigte den
Entscheidungen international agierender Manager hilflos ausgeliefert.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung