WAZ: Deutschlands Geburten: Auf- und Abwärtstrend
Archivmeldung vom 11.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit Jahren glauben die Deutschen, dass sie aussterben, weil von Jahr zu Jahr die Geburtenziffer sinkt. Vor zehn Jahren bekam eine Frau in Westdeutschland noch 1,44 Kinder, heute sind es 1,33. So kann man mit Zahlen das Fürchten lehren.
Doch die Vorstellung von einem unaufhaltsamen Abwärtstrend ist
falsch. Es sei daran erinnert, dass wir schon mal weniger Kinder
bekommen haben als heute. In den Achtzigern gab es in Westdeutschland
wiederholt Geburtenziffern von unter 1,30. Heute sind sie höher. Die
gleiche Erfahrung machte Ostdeutschland nach der Wende, weil ganze
Jahrgänge von Paaren ihren Kinderwunsch auf später vertagten. Es
liegt zwar im Wesen des Trends, dass er nur eine Richtung haben kann.
Aber für die Geburtenstatistik müsste man das Wort vom Auf- und
Abwärtstrend erfinden.
Fragt man Statistiker, wann es so weit ist mit dem Aussterben der
Deutschen, dann sagen die: "Wenn es so weiter geht, sind wir 2050
noch 62,5 Millionen." Weiter gehen ihre Prognosen nicht. Zu Recht.
Denn es kann noch viel passieren.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung