Rheinische Post: Verdi darf jubeln
Archivmeldung vom 13.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie letzte Verhandlungsrunde der Tarifgespräche im öffentlichen Dienst ging eindeutig an Verdi. Kein Ergebnis - und solch' ein Erfolg.
Verdi-Boss Frank Bsirske kann sich angesichts der
öffentlichen Demontage des Verhandlungsführers Hartmut Möllring,
CDU-Finanzminister in Niedersachsen, durch die lieben Länder-Kollegen
von der SPD, jetzt in seiner Streik-Stube allerhand Grausamkeiten
ausdenken, um den Druck noch mehr zu erhöhen. Damit zahlt sich
Bsirskes Strategie aus, die Landtagswahlkämpfer in Baden-Württemberg
und Rheinland-Pfalz als Verbündete gewählt zu haben.
Kurt Beck (SPD), Ministerpräsident in Mainz, sollte nicht über den
Verhandlungsführer Möllring nachdenken, sondern gleich über ein Ende
der Tarifgemeinschaft der Länder. Es kann wohl nicht sein, dass die
Bürger der CDU-geführten Bundesländer wegen dieses durchsichtigen
Wahlkampfmanövers die Zeche zahlen müssen. Denn natürlich ist alles,
was der öffentliche Dienst in dieser Auseinandersetzung aushandelt,
eine Hypothek für die Länderkassen. Ein öffentlicher Dienst, der 40
Stunden arbeitet, ist billiger als einer, der 38,5 Stunden arbeitet.
Eine Auflösung dieser seltsamen Gemeinschaft der Ungleichen wäre nur
zu begrüßen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post