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Rheinische Post: Problem Taliban

Archivmeldung vom 28.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Zeitpunkt des Selbstmordanschlages vor dem US-Stützpunkt im afghanischen Bagram war bewusst gewählt. Er war eine Provokation, denn US-Vizepräsident Cheney weilte auf der Luftwaffenbasis. Der Attentäter hatte zwar nie die Chance, auf das Gelände zu gelangen. Doch darauf kam es auch nicht an.

Sein Anschlag hat klargemacht, dass Afghanistan noch weit von innerer Stabilität entfernt ist. Der Besuch war geheim, doch dessen Einzelheiten wurden weitergereicht. Das ist ein ernüchterndes Indiz für eine entlarvte Illusion: Nur der politische Aufbau hat Fortschritte gemacht. Der Kampf um das Land am Hindukusch ist längst nicht entschieden.

Ende 2001 hatten die USA die islamistischen Taliban vertrieben, doch sie wurden militärisch nicht geschlagen. Nun kündigen sie eine Frühjahrsoffensive an. Im Süden und Osten sind sie militärisch erstarkt. Auch das mit den Koranschülern liierte Terrornetzwerk al Qaida hat sich inzwischen neu formiert. Beide zusammen haben ihre Machtbasis im Grenzgebiet zu Pakistan. Das war ein Grund für Cheney, die pakistanische Regierung zum konsequenten Einschreiten zu drängen. Präsident Musharraf steht unter Druck. Er muss behutsam vorgehen, anderenfalls provoziert er einen inneren Machtkampf.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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