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Rheinische Post: Bonner Skandal

Archivmeldung vom 07.12.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bonn hat es in den vergangenen Jahren geschafft, sich mit großzügiger finanzieller Unterstützung aus Berlin über den Verlust des Regierungssitzes hinweg zu trösten. Unternehmen wurden angelockt, internationale Organisationen. Die Stadt schien auf einem guten Weg - auch ein Verdienst der bis zur Kommunalwahl amtierenden Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann.

Doch nun steht der Name der Sozialdemokratin vor allem für eines: den größten deutschen Bauskandal seit Jahren. Verdacht auf Untreue, Betrug und Bestechung - noch sind die kriminellen Hintergründe beim Bau des Bonner UN-Konferenzzentrums nicht völlig aufgeklärt. Jetzt wird auch gegen Dieckmann persönlich ermittelt. Ob sie strafrechtlich zu belangen ist, wird sich zeigen. Mindestens aber muss sich die Politikerin Blauäugigkeit vorwerfen lassen. Offenbar war ihr Wunsch, sich in Bonn ein gigantisches Denkmal zu setzen, so groß, dass sie alle Vorsicht im Umgang mit dubiosen asiatischen Investoren fahren ließ. Der Vorwurf der mangelnden Wachsamkeit richtet sich allerdings auch gegen die Banken, den Bund und das Land NRW, die bei dem Projekt alle mit im Boot sitzen. Bonn hat mal wieder einen Skandal. Früher waren sie politischer Art, heute sind sie hausgemacht.

Quelle: Rheinische Post

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