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Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den EU-Richtlinien zum Brexit

Archivmeldung vom 29.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Eine Scheidung ist schon im Privaten ziemlich kompliziert. Vielfach größer ist die Herausforderung durch den Brexit. Immerhin müssen die Regierung in London die Interessen von England, Schottland und Nordirland, die EU-Kommission sogar von 27 Staaten zusammenführen. Dabei konnte Premierministerin Theresa May nicht ohne Grund auf unterschiedliche Ziele bei den früheren Partnern hoffen. Schließlich gibt es fast in allen Mitgliedsstaaten Minderheiten, die gern dem Beispiel Großbritanniens folgen würden.

In einigen Staaten wie Ungarn und Polen agieren sogar die Regierungen öfter in einer Weise, die den EU-Werten widerspricht - abgesehen von Griechenland, wo der Grexit schon Thema war, bevor es das Wort Brexit gab. Umso erstaunlicher, dass sich die 27 und das Parlament so zügig auf die Richtlinien für die Verhandlungen einigten. Vorausgesetzt, die Vereinbarung hält am Wochenende beim Sondergipfel, ist das ein starkes Zeichen. Dafür spricht, dass bei Nichteinigkeit alle verlieren. Aber klar ist auch: Die eigentliche Herausforderung beginnt erst bei den Details.

Quelle: Westfalen-Blatt (ots)

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