Rheinische Post: Die CSU hat die Wahl
Archivmeldung vom 10.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie CSU wird ihren neuen Vorsitzenden in einer Wahl bestimmen. In einer echten Wahl sogar, bei der es mehr als einen Kandidaten gibt. Wo ist das Problem?
Erwin Huber ist der Mann des klaren ordnungspolitischen Kurses und
der Favorit der Funktionäre. Horst Seehofer mag's eher etwas sozialer
und ist der Held der Basis. So betrachtet kann sich die Partei nur
freuen, dass sie nach einer Phase einer zuletzt arg autoritären
Parteiführung die neue Spitze bestimmen kann. Die Vorzeichen sind -
zugegeben - nicht gerade sonnig. Schließlich haben sich die führenden
Akteure in Bayern beim eher unfreiwilligen Abgang Edmund Stoibers
wochenlang aufgeführt, als ginge es darum, möglichst viel Porzellan
zu zerdeppern. Und bei dieser Übung waren sie allesamt äußerst
erfolgreich. Auch Huber und Seehofer sind in diesem Spiel keine
Unschuldslämmer. Huber versuchte, die neue Macht durch eine heimliche
Absprache mit dem Alt-Rivalen Beckstein hintenherum abzusichern. Und
Seehofers Bemühen, nach Berichten über private Eskapaden den Märtyrer
zu geben, geriet auch ziemlich peinlich. Jetzt also kommt die
Auseinandersetzung auf offener Bühne. Die CSU rüstet zu einer
wirklichen Wahl ihrer Führung. "Es tut auch gar nicht weh", mag man
den Christsozialen zurufen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post