WAZ: Auch Karstadt muss bangen
Archivmeldung vom 02.11.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttKarstadt-Eigner René Benko lässt nicht locker. Beharrlich verfolgt er seinen Plan, auch die Warenhauskette Kaufhof zu übernehmen. Angesichts der Krise des kanadischen Kauhof-Eigentümers HBC scheint der Investor aus Österreich seine Chance zu wittern. Die Vermutung, dass Benko bei HBC zugreifen will, gibt es schon lange.
Nun geraten Zahlen ans Licht: Von einer drei Milliarden Euro schweren Offerte ist die Rede. Bislang hat HBC Abwerbeversuchen widerstanden. Doch der Druck auf die Kanadier wird größer. Dass Benko unternehmerisch sehr konsequent und professionell vorgeht, hat er bei der Karstadt-Sanierung bewiesen.
Sollte Benko tatsächlich sein Ziel erreichen, hätte dies gravierende Folgen - nicht nur für Kaufhof, sondern auch für Karstadt. Auf einen Schlag stünden vermutlich abermals etliche Standorte auf dem Prüfstand, denn in vielen deutschen Innenstädten sind derzeit beide Warenhausketten vertreten. Auch die Beschäftigten in der Essener Karstadt-Zentrale müssten abermals bangen, denn nur wenige Kilometer entfernt befindet sich in Köln die Kaufhof-Hauptverwaltung. Zwei Zentralen für ein Unternehmen würde es auf Dauer kaum geben.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots) von Ulf Meinke