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Neue OZ: Vielversprechende Signale

Archivmeldung vom 03.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Respekt. Freundlich im Ton, aber hart in der Sache hat Jens Weidmann gleich zu Beginn seiner Amtszeit als Bundesbankpräsident deutlich gemacht, dass er trotz seiner bisherigen Nähe zur Politik ein unabhängiger Kopf ist. Indem er ankündigt, die Sparpolitik der Bundesregierung genau unter die Lupe zu nehmen, sendet er jedenfalls ein vielversprechendes Signal.

Jetzt müssen den Worten Taten folgen. Noch kennt man Weidmann vor allem als Mitorganisator von Bankenrettungsplänen und Konjunkturprogrammen. Nun will er in der EZB darauf drängen, die Rundumversorgung europäischer Banken mit Liquidität zurückzufahren. Auch dies ein bemerkenswertes Zeichen dafür, dass der neue Bundesbankchef seine Aufgaben beherzt angeht und der Geldwertstabilität höchste Priorität gibt.

Auf einem anderen Blatt steht, ob Weidmann sich im Rat der EZB durchsetzen kann. Aus deutscher Sicht steht einer Rückkehr zur geldpolitischen Normalität nichts im Weg. Hierzulande boomt die Wirtschaft wieder, Deutschland hätte kaum Probleme mit etwas höheren Zinsen. In anderen krisengeschüttelten Euro-Staaten sieht es aber ganz anders aus. Sie sind weiter auf eine Politik des billigen Geldes angewiesen.

Spannung verspricht zudem die weitere Entwicklung im Streit um den Ankauf schlecht beleumundeter Staatsanleihen. Auch damit muss bald Schluss sein, soll der Euro eine harte Währung bleiben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung

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