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WAZ: Der Gesetzgeber als Räuber-Gehilfe

Archivmeldung vom 09.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Drama um den Hochtief-Konzern nimmt ebenso absurde wie unappetitliche Züge an. Nun fallen auch noch die Spekulationsfonds wie die Heuschrecken über den Hochtief-Konzern her, der in dieser Übernahmeschlacht wie ein gefesselter Riese am Boden liegt. Spekulanten wittern fette Beute.

Sind solche Schlachtfeste die unschöne, aber unvermeidliche Seite eines marktwirtschaftlichen Systems in Zeiten der Globalisierung? Wohl kaum. Wo bleiben die Ordnungspolitiker, die laut aufschreien, weil sich hier ganz offensichtlich der deutsche Gesetzgeber zum Gehilfen der Räuber macht? Zum Wesen der Marktwirtschaft gehören faire Wettbewerbsbedingungen. Grenzüberschreitende Übernahmen müssen möglich sein. Aber es kann doch nicht sein, dass die Regeln dafür hier zu Lande löchrig sind wie schweizer Käse und ermöglichen, was umgekehrt in Spanien undenkbar wäre. Es ist nicht Sache der Politik zu beurteilen, was eine gute und eine böse Übernahme ist. Es ist aber die Aufgabe der Politik sicherzustellen, dass für alle gleiche Bedingungen gelten. So aber werden Mitarbeiter und Aktionäre kaltlächelnd über den Tisch gezogen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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