Rheinische Post: Bush unter Druck
Archivmeldung vom 16.09.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUS-Präsident George W. Bush greift zu einer Verzweiflungstat, weil der Senat seine Pläne zur Terrorbekämpfung so nicht billigt. Der Präsident wendet sich direkt an die Amerikaner. Es ist ein Werben um Verständnis für eine absolut kompromisslose Politik.
Bush will dem
Geheimdienst CIA per Gesetz harte Verhörmethoden zugestehen. Das
bedeutet, im Zweifel kann Folter angewendet werden, um im Kampf gegen
den Terror entscheidende Informationen zu erhalten. Sein
Parteigänger, der Republikaner John McCain, will dagegen die Rechte
mutmaßlicher Extremisten besser schützen - und dazu gehören auch
Grenzen bei den Verhörmethoden. Dass der Senat dem McCain-Vorschlag
folgte, ist eine Ohrfeige für den Präsidenten, es ist aber auch ein
Sieg rechtsstaatlicher Prinzipien. Bush steht unter Druck.
Die USA, die sich als Hort der Demokratie sehen und deren Prinzipien
vor allem in islamische Länder exportieren wollen, werden
unglaubwürdig, wenn sie diese Prinzipien nach Gutdünken aufweichen.
Der notwendige Kampf gegen den Terror muss mit demokratischen Mitteln
entschieden werden. So stärkt er das Gemeinwesen und unterstreicht
auch die Überlegenheit rechtsstaatlicher Prinzipien gegenüber Willkür
und Gewalt. Darauf kommt es an.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post