Rheinische Post: Rechnung beim Arzt
Archivmeldung vom 15.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKeine Frage: Die überwältigende Mehrheit der Ärzte rechnet korrekt ab. Mehr noch: Sie arbeitet hart und häufig sogar, ohne dafür einen Euro zu sehen. Für ein Drittel der Behandlungen, so schätzen die Spitzenverbände, bekommen die Ärzte nichts von den Kassen.
Dann
nämlich, wenn der Patient kommt und das Budget bereits erschöpft ist.
Aber wie in allen Gruppen der Gesellschaft gibt es auch unter Ärzten
schwarze Schafe. Wie auch unter Apothekern und Pharma-Herstellern.
Das bestehende Abrechnungssystem macht es den Betrügern leicht. Meist
erfährt der Kassenpatient nicht, was Arzt und Apotheker in seinem
Namen abrechnen. Die Ärzte-Verbände wehren sich seit Jahren
erfolgreich dagegen, dass der Patient eine Rechnung bekommt: Das
zerstöre das Arzt-Patient-Verhältnis und sei zu bürokratisch. Diese
Argumente stechen nicht. Schließlich haben Ärzte die Bedenken nicht
bei Privatpatienten und Zusatz-Leistungen, die Kassenpatienten aus
eigener Tasche zahlen. Die Politik könnte die Ärzte zwingen, allen
Patienten Rechnungen auszustellen. Damit würden diese auch ein Gefühl
für die Preise bekommen. Doch die Politik scheut den Konflikt. Lieber
erhöht sie die Beiträge.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post