Südwest Presse: Kommentar zu Gaspreisen
Archivmeldung vom 07.09.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit solch banalen Erklärungen wie dem Energiehunger Indiens und Chinas lässt sich der angedrohte oder vollgezogene Preisanstieg beim Erdgas nicht rechtfertigen. Natürlich verlangen die Gasproduzenten wie die Ölkonzerne - das sind ja oft die gleichen - mehr für ihre Brennstoffe. Doch am Endpreis, den ein Privathaushalt zahlt, macht dieser Importpreis nur 20 bis 30 Prozent aus.
Von Juni
2004 bis Sommer 2005 ist das eingeführte Erdgas um 0,34 Cent pro
Kilowattstunde gestiegen, die Kunden mussten aber im Schnitt 0,7 Cent
mehr bezahlen. Das nennen die Juristen einen unbilligen
Preisaufschlag, denn der Transport in die Haushalte ist keineswegs so
viel teurer geworden.
Deshalb müssen sich die Verbraucher gegen diese Abzockerei wehren.
Sie können von ihrem Gasversorger verlangen, dass er den Preisanstieg
im Detail begründet. Solange ihm dies nicht gelingt, können sie die
höhere Zahlung verweigern, ohne ein Unrecht zu begehen.
Die Gasversorger dürfen sich auch nicht mehr auf die Ölpreisbindung
oder lange Lieferverträge hinausreden. Das eine ist die willkürliche
Absprache der Branche, die anderen hat das Bundeskartellamt für
unzulässig erklärt, wenn der Brennstoff anderswo günstiger zu
beziehen ist. Außerdem sollten sich die Bürger in Wahlkampfzeiten an
die Politiker wenden und fragen, wann sie die Energiepreise wieder
einer echten Kontrolle unterziehen.
Quelle: Pressemitteilung Südwest Presse