Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Lage am Arbeitsmarkt
Archivmeldung vom 02.07.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist das fortwährende Sommermärchen der Wirtschaft: Seit Februar 2005 ist die Zahl der Arbeitslosen von 5,3 Millionen um 2,1 Millionen gesunken. Auch im Juni haben wieder Tausende einen neuen Job gefunden.
Der brummenden Konjunktur sei Dank. Erfreulich aus hiesiger Sicht ist dabei auch, dass es in Ostwestfalen-Lippe weniger Arbeitslose gibt als im Bundesdurchschnitt. Das darf wohl als Beweis der Stärke dieser Region gewertet werden, wenngleich sich der Nachbarbezirk Münsterland mit einer Quote von 4,8 Prozent noch besser behauptet als OWL mit 6,8 Prozent. So könnte es weitergehen. Doch so wird es nicht weitergehen. Erste Anzeichen einer sich abschwächenden Wirtschaftsdynamik sind seit Monaten sichtbar. Dafür steht auch die Börse, die seit Wochen auf Talfahrt ist. Schon 2009 wird das Wachstum nach Meinung des Ifo-Institutes nur bei ein Prozent liegen. Zu wenig, um neue Jobs zu schaffen. Die Zeiten ungetrübter Euphorie neigen sich dem Ende zu. Kommt der Konjunkturmotor erst ins Stottern, dürften die eigentlichen Probleme auf dem Arbeitsmarkt wieder mehr in den Vordergrund rücken: Es ist zum einen der Mangel an Ingenieuren und Fachkräften, der die dringend notwendige Innovationskraft vieler Firmen bremsen dürfte, und zum anderen die viel zu große Zahl an Geringqualifizierten. Gerade sie spüren als erste, wenn es wieder schlechter läuft.
Quelle: Westfalen-Blatt