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WAZ: Die Bahn ist kein Sparschwein

Archivmeldung vom 15.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bahn AG will ihre Intercity-Züge modernisieren. Das wird aber auch Zeit. Und bitte nicht nur die Züge. Auch viele Bahngleise müssen dringend erneuert werden. Die Fahrgäste im Ruhrgebiet erleben das teilweise marode Schienennetz in zwangsweise langsam fahrenden Zügen, die Tag für Tag große Verspätungen produzieren.

Bei Bahnchef Grube rennt man mit Forderungen nach einer Modernisierung offene Türen ein. So scheint es jedenfalls. Was aus seinen Ankündigungen wird, muss sich aber erst noch zeigen. Denn ausgerechnet jetzt, da an der Bahnspitze endlich ein Manager steht, der seine Kunden und nicht die Börse im Blick hat, entdeckt die Bundesregierung die Bahn als Sparschwein. Laut Sparpaket muss der staatseigene Transportkonzern in den nächsten vier Jahren jeweils 500 Millionen Euro seines Gewinns an den Finanzminister abführen. Das wird die deutsche Wirtschaft hart treffen. Denn die moderne Produktion ist auf pünktliche Warenlieferungen angewiesen. Die Straße bietet das längst nicht mehr. Und die Bahn als Alternative wird durch Sparmaßnahmen ausgebremst.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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