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WAZ: Ein Appell an die Anständigen

Archivmeldung vom 08.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Vergütung der Insolvenzverwalter - nicht das erste Mal fragt sich das erstaunte Publikum, wie es denn sein kann, dass ein Verwalter nach einem guten Jahr Arbeit Millionenbeträge vom Gericht zugesprochen bekommt. Klar, die Insolvenzverordnung sieht das so vor. Aber nicht alles, was Recht ist, ist auch legitim.

Den besten Beleg dafür liefert der Rechtsanwalt Klaus Hubert Görg. Ihm und seiner Mannschaft ist der Erhalt von Karstadt als Ganzes zu verdanken, was gewiss eine große Leistung ist. Die Mitarbeiter, die ihre Arbeitsplätze behalten, werden ihm die immer noch astronomische Summe von 27 Millionen Euro wohl nicht neiden. Görg hätte aber auch 50 Millionen mit dem Rollgriff aus dem Verfahren holen können. Was er nicht tat - und was mithin als Aufruf an den Gesetzgeber oder die Kollegen Verwalter verstanden werden kann, dem Wahnsinn ein Ende zu machen. Immer noch sind unter Insolvenzverwaltern zu viele Plattmacher und Sanierungsexperten in eigener Sache zu finden. Mehr Transparenz bei der Auswahl der Verwalter und eine Vergütungsverordnung, die Anstandskriterien genügt, tun Not.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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