Neue Westfälische (Bielefeld): Winter kurios
Archivmeldung vom 27.12.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Winter treibt in Deutschland seltsame (Eis-)Blüten: Bei Köln alarmiert eine Frau wegen eines im Schnee liegenden leblosen Körpers den Notarzt. Leider bleiben Versuche zur Wiederbelebung des umgefallenen Schneemanns wegen zu starker Unterkühlung erfolglos.
In Berlin droht der Chef des Deutschen Beamtenbundes in den laufenden Tarifverhandlungen mit einem Streik im Winterdienst. Dabei weiß doch jedes Kind, dass die Straßen höchstens von 9 bis 17 Uhr geräumt würden, säßen Beamte am Steuer der Streufahrzeuge. Als positiv bewertet der Gewerkschafter geplante Arbeitsniederlegungen in der Finanzbehörde, weil dann Bürger zunächst keine Nachzahlungen leisten müssten. Merke: Als Gewerkschaftsboss bekommt man offenbar keine Steuerrückerstattung. Zu guter Letzt betont der Bund für Umwelt- und Naturschutz, aus dem Winterschlaf gerissene Igel bräuchten menschliche Hilfe. Wer bitte reißt die possierlichen Stachelträger denn bei dieser Schneelage aus ihren Träumen? Bei so viel Gespür für Schnee denkt so mancher Zeitgenosse doch wehmütig: Machen wir es wie die Igel, ab in den Winterschlaf. Wenigstens bis Mitte März!
Quelle: Neue Westfälische