Rheinische Post: Rätselhafte Frau, rätselhafter Fall
Archivmeldung vom 23.12.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Reserviertheit vieler Deutscher gegenüber dem Schicksal der drei Wochen lang wie vom Erdboden verschwundenen Landsfrau Susanne Osthoff erscheint ähnlich rätselhaft wie Frau Osthoff selbst. Es lag stets ein Hauch von Zweifel in der Luft, was es mit dieser sonderbaren Frau und deren sonderbarer Entführung durch wen auch immer auf sich habe.
Nun, nachdem die gebürtige Bayerin, die sich dem
Irak, überhaupt der islamisch-arabischen Welt verschrieben zu haben
scheint, freigelassen, freigekauft (?) wurde, lichtet sich der Nebel
nicht. Im Gegenteil, er wird dichter. Vage Hinweise wie "Verschwörung
im privaten Umfeld" der zeitweise Verschwundenen oder "Verdacht gegen
Osthoffs Fahrer" mischen sich mit einem Opferverhalten, das man für
seltsam halten darf, ohne der Frau, die psychisch viel zu verarbeiten
haben wird, zu nahe zu treten.
Susanne Osthoff wird vielen ihrer Landsleute mit jedem neuen Detail
aus ihrem privaten Bereich fremder: Kein Anruf bislang bei den
nächsten Angehörigen daheim: Passt das nicht zu der befremdlichen
Nachricht, dass Osthoffs Kind fern von der Mutter aufwuchs, die sich
ganz ihrer Lebensaufgabe Irak, Islam, Arabien verschrieben zu haben
scheint. Man wünscht der vorsichtig formuliert eigenwilligen Frau
seelische Balance. Was den "Fall Susanne Osthoff" angeht, hofft man
auf ein wenig mehr Klarheit und Wahrheit.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post