Rheinische Post: Die Irrtümer von Daimler
Archivmeldung vom 15.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWeltkonzern, Technologiekonzern, Vorzeigekonzern - es gibt keinen Superlativ, den Daimler nicht schon für sich beansprucht hätte. Jetzt ist die neue Nüchternheit beim Stuttgarter Unternehmen eingekehrt. Konzernchef Dieter Zetsche rüttelt am Tabu und will womöglich Chrysler und damit rund ein Drittel des Firmenumsatzes verkaufen.
Die Aktionäre des größten deutschen Unternehmens wird das nur
wenig trösten. Die Konzernlenker von Edzard Reuter bis Jürgen
Schrempp haben ihnen in schöner Regelmäßigkeit Luftschlösser
vorgegaukelt. Die Eigner haben in ebenso schöner Regelmäßigkeit mit
Kursverlusten dafür bezahlt.
Den Arbeitnehmern in der neuen Daimler-Welt erging es ähnlich.
Immer wieder haben die Stuttgarter den amerikanischen Werkern von
Chrysler versprochen, dass eine harte Sanierung am Ende Früchte
trägt. Doch das Ende des Umbaus war stets der Beginn eines erneuten
Umbaus.
Daimler hat es nie geschafft, die notwendigen Management-Strukturen für die beabsichtigte Größe des Konzerns aufzubauen. Sie scheiterten in Japan, Korea und den USA - mit falschen Prozessen, falschen Produkten und falscher Führung. Die Stuttgarter sollten in Zukunft nur das tun, was sie wirklich können: die besten Autos der Welt bauen.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post