WAZ: Kumpel zweiter Klasse
Archivmeldung vom 07.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEs ist und bleibt ein Armutszeugnis: Drinnen feiern sie beim großen Steinkohletag die konstruktiven Ausstiegsgespräche, die erreichten Zusagen, wonach kein Bergmann ins Bergfreie fallen werde, derweil draußen die Kumpel des Schachtbaubetriebes Deilmann-Haniel mit der Kündigung in der Hand zittern müssen.
127 Milliarden Euro sind bislang laut NRW-Wirtschaftsministerium in
die Subventionierung der deutschen Steinkohle geflossen - und dennoch
sollen 300 Bergleute zweiter Klasse zwischen den Kulissenschiebereien
untätiger Macht zerrieben werden? Beteiligt sind: das
Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesfinanzministerium, die
NRW-Landesregierung, die Deutsche Steinkohle AG, das
Bundeskartellamt. Die einen verweisen auf die anderen, unerträglich
finden sie den Vorgang alle. Zumindest in den Fensterreden.
Die Verantwortlichen haben die Pflicht und Schuldigkeit, sich
endlich an einen Tisch zu setzen, um diesen Zustand zu beenden. Die
Politik steht mit einem Versprechen im Wort.
Quelle: Pressemitteilung Westdeutsche Allgemeine Zeitung