Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Schulsterben in NRW
Archivmeldung vom 26.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Zahlen sprechen für sich: Von den 188 000 Grundschülern der Klasse 4 in NRW sind im vergangenen Sommer 38,5 Prozent zum Gymnasium gegangen. 28,7 Prozent wählten die Realschule, 16,9 Prozent die Gesamtschule und 15,1 Prozent die Hauptschule. Das Gymnasium ist und bleibt auch in Zukunft die beliebteste Schulform.
Das Anmeldeverhalten der Eltern ist eindeutig. Während NRW-Schulministerin Barbara Sommer (CDU) von einer Trendwende spricht und meint, die Hauptschulen stabilisierten sich, ist Dr. Ernst Rösner vom Institut für Schulentwicklungsforschung der Technischen Universität Dortmund ganz anderer Meinung. Für Rösner ist klar, dass die Hauptschulen aussterben werden. Wichtig ist jetzt, dass das Schulministerium eindeutige Zahlen auf den Tisch legt. Wenn es vor allem in ländlichen Regionen wie in den Kreisen Höxter, Lippe, Minden-Lübbecke zu einem Rückgang der Schülerzahlen bis zum Jahr 2016 von mehr als 16 Prozent kommt, sollte es auch eine Schulprognose geben. Auf Grundlage dieser Prognose muss nach neuen Wegen gesucht werden, wie mit sinkenden Schülerzahlen und dem Anmeldeverhalten der Eltern umzugehen ist. Schließlich geht es um die Zukunft unserer Kinder - in Bildung und Beruf.
Quelle: Westfalen-Blatt