Frankfurter Rundschau: Gut ist, was nutzt
Archivmeldung vom 15.05.2017
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Freigeschaltet durch André OttChina schwingt sich zu neuer Größe auf - zeigt aber einen anderen außenpolitischen Stil als die USA. Xi Jinping dehnt den Einfluss seines Landes zwar aus, vermeidet jedoch Konfrontationen. Er stößt dabei in die leeren Räume vor, die Europa und die USA bisher sträflich vernachlässigt haben: nach Zentralasien, Südasien und Afrika. Er fragt auch nicht nach Menschenrechten.
Was nutzt, ist richtig, lautet die Devise des Pragmatikers. Die Widersprüche dieser Politik zeigen sich an Nordkorea. Obwohl das ebenfalls kommunistische Nachbarland am Sonntag mit einem Raketentest provoziert hat, sitzt es bei dem Treffen zur neuen Seidenstraße mit am Tisch. China will Nordkorea zwar irgendwie eindämmen, vermeidet aber auch hier den tiefgehenden Eingriff in ein anderes Land.
Quelle: Frankfurter Rundschau (ots)