Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: FDP
Archivmeldung vom 21.09.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKaum ausgesprochen, schleicht der an Deutlichkeit nicht zu übertreffenden Koalitionsaussage der FDP schon der offene Zweifel jener hinterher, die ohne FDP-Stimmen keine Mehrheit zusammen bekämen. Jedenfalls nicht ohne die Linke.
Muss man die Anstiftung zum Überdruss so weit treiben? Das ist genauso, wie wenn man die Festlegung Steinmeiers, im Bund nicht mit Lafontaine zu paktieren, schon vorab als versuchten Wählerbetrug verunglimpfte. Die Parteitagsentscheidung der Liberalen lichtet nach Wochen der koalitionspolitischen Vernebelung für die Wähler den Schleier: Es gibt realistischerweise entweder Schwarz-Gelb, oder die Fortsetzung des großkoalitionären Elends. Das nach diesem Wahlkampf nicht kleiner, sondern größer würde. Die schwer erträgliche Situation, dass der Bürger nicht weiß, was er für seine Stimme bekommt, ist zumindest eingeschränkt worden. Insofern stärkt es den Wählerwillen. Und auch die FDP. Denn Offenheit nach allen Seiten ist für sie - als drittes Licht an einer Ampel - keine attraktive Option. Auch wenn der Festlegung auf die Union natürlich auch ein Stück Gefangenschaft innewohnt.
Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung