Standpunkte: Der Zustand unserer Zivilisation oder der Rückfall in die Barbarei
Archivmeldung vom 12.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttTrotz all den irrwitzigen Geschehnissen der letzten Wochen, die erklärt werden sollten, wollen wir uns einmal über Grundsätzliches Gedanken machen, nämlich darüber, dass wir in dieser Form der so genannten repräsentativen Demokratie, als Kollektiv für die Taten unserer „Vertreter“ haften. Sollten nicht diejenigen, welche die Folgen der wichtigsten politischen Entscheidungen zu tragen haben, diese auch fällen?
Die Historie
Nach dem so genannten 2. Weltkrieg gab es eine Phase, in der die Welt begriffen hatte, dass es notwendig war, das Zeitalter der Barbarei zu verlassen, und gemeinsame Regeln aufzustellen, an die sich alle, die Starken wie die Schwachen, halten sollten. Das begann aber schon mit dem Korea-Krieg, dann im Vietnam-Krieg in Wanken zu geraten. Aber die Bedrohung der gegenseitigen Vernichtung im Kalten Krieg war wie Sand im Getriebe der zivilisatorischen Rückentwicklung in die Barbarei des Mittelalters. Nach der gewaltlosen Auflösung des Warschauer Vertrages jedoch brach sich das ungehemmte Gesetz des Stärkeren wieder die Bahn.
Und nach dem Krieg der NATO gegen Jugoslawien waren wir wieder auf dem Weg in die Vorkriegssituation, das geprägt ist durch das Denken in Blöcken, das Reduzieren der Sicht auf die eigene, das Kämpfen um den besten Platz in der Höhle unserer Vorfahren, und das Kämpfen um die beste Höhle für die eigene Gruppe. Einen solchen Rückschritt gab es schon einmal, als das finstere Mittelalter die zivilisatorischen Errungenschaften der Antike vergaß. Nun sind wir wieder einmal so weit. Aufklärung, Völkerrecht, Menschenrechte, Demokratie, alles nur noch Floskeln und leere Hüllen, Kampfbegriffe, sinnentleert. Ich will es an einfachen Beispielen erklären.
Das Blockdenken
Schauen wir uns den Konflikt im Nahen Osten, oder im englischen Sprachgebrauch, dem Mittleren Osten an. Als ich Israels Besatzungspolitik in Palästina kritisierte, erhielt ich einige türkische, aber auch syrische Anhänger in den sozialen Medien. Das nahm noch zu, als ich die Besatzungspolitik der USA verurteilte. Als ich dann das Vorgehen der Türkei im Norden Syriens kritisierte, nannte man mich einen Freund der kurdischen Terroristen. Und nachdem ich dann den Teil der Kurden kritisierte, welche die USA bei der Besetzung von Ost-Syrien unterstützten, wurde ich von denen als „Erdogan-Lakai“ entfolgt. Als ich die Besatzung des Westen Syriens durch die Türkei kritisierte, wurde ich zum „Putin-Pudel“.
Analysieren und Bewerten wurde durch Glauben ersetzt. Politik ersetzt Religion. Und das gilt für alle Seiten. Die Hoffnung, die sich nach der Auflösung der Sowjetunion verbreitet hatte, und dann noch mit der Globalisierung verbunden wurde, dass sich die Menschen verflechten und Kriege zukünftig nicht mehr stattfinden werden, hat sich in das Gegenteil verkehrt. Noch nie waren wir einem großen Atomkrieg so nahe. Nicht zuletzt, weil alle Atommächte gegen den Atomwaffensperrvertrag verstießen und ihr Atomwaffenmaterial verbesserten, statt ernsthaft über Kernwaffenabrüstung zu reden. Im Gegenteil wurde speziell von den USA immer mehr Verträge gekündigt, die einen Rüstungswettlauf verhindern sollten....weiterlesen hier.
Quelle: KenFM von Jochen Mitschka