Rheinische Post: Die Fähigkeiten der Uno
Archivmeldung vom 18.08.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDa seien andere gefragt, sagt CSU-Chef Stoiber. Deutschland schaut von der See her zu, klärt aus der Luft auf, hilft humanitär und beim Wiederaufbau. Aber den Waffenstillstand durchsetzen, die Hisbollah entwaffnen? Kein Thema für Berlin. Für Paris auch nicht.
Die Uno
hoffte auf 4000 französische Soldaten, Paris denkt an 400. Israel
wollte dem Frieden durch die Weltgemeinschaft eine Chance geben.
Ergreift die Welt sie? Kann sie es überhaupt?
Es ist ja auch wirklich viel zu riskant: So lange Damaskus und
Teheran dem Terror gegen Israel nicht abschwören, so lange können
auch 15000 UN-Soldaten nicht erreichen, was 40000 israelische
Soldaten nicht vermochten: die Hisbollah entwaffnen. Jede Regierung
würde verantwortungslos handeln, leichtfertig Soldaten in diese
Mission zu schicken.
Gibt es eine Lösung? Außer parallel den Druck auf Damaskus und
Teheran zu erhöhen, wohl kaum. Aber Achselzucken reicht nicht. Die
letzten blutigen Wochen waren nicht die Spitze der möglichen
Eskalation. Nur eine Vorahnung auf das, was droht, wenn die
Scharfmacher der Region weiter die Vernichtung Israels propagieren
und die Schritte dahin (aus eigener Sicht: erfolgreich) austesten.
Wenn sich abermals die UN-Fähigkeiten als Un-Fähigkeit erweisen,
schlittert die Welt möglicherweise in einen Konflikt mit Folgen weit
über das jetzige Krisengebiet hinaus.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post