Rheinische Post: Laxer Umgang
Archivmeldung vom 28.09.2005
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer kennt sie nicht, die zu niedrig veranschlagten Kosten für neue Stadthallen oder zu teuer gekaufte Immobilien: Die Verschwendung von Steuergeldern ist ein täglicher, öffentlicher Skandal, für den niemand haftbar gemacht werden kann. Wer glaubt, angesichts knapper Kassen setze ein Umdenken ein, irrt.
Schleswig-Holstein beispielsweise leistet sich eine Brücke zur
Überquerung einer Autobahn nur für Tiere im Prinzip richtig, aber 50
Meter breit, mit Buschwerk, Trockenrasen, Wasserkuhlen für
Wildschweine und daher 2,5 Millionen Euro teuer. Nordrhein-Westfalen
gibt so viel für "Gender Mainstreaming"-Studien aus, dass das Geld
für mehrere Vollzeitstellen für sinnvollere Aufgaben reichen würde.
Von diesen Fällen geht eine Botschaft aus: Auch bei noch so
angespannter Haushaltslage ist genug Geld für die irrwitzigsten
Projekte da man muss nur in der Nähe der Töpfe sitzen, politisch
korrekte Vorgaben erfüllen und über die Ausgabenhoheit verfügen. Der
laxe Umgang mit dem Steuerzahlergeld wird damit vom finanziellen zum
gesellschaftlichen Problem. Niemand in den Amtsstuben sollte sich
wundern, wenn Wirtschaftsverbände, Arbeitnehmer oder
Sozialhilfeempfänger aufschreien, sobald ihnen nur das kleinste
Privileg genommen werden soll.
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post