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WAZ: Streit um Obama-Rede in Berlin

Archivmeldung vom 10.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Darf der amerikanische Präsidentschaftsbewerber Barack Obama eine Rede vor dem Brandenburger Tor halten? Selbstverständlich.

Es steht außer Frage, dass das Tor keine beliebige Kulisse darstellt und nur für Ereignisse von besonderer Bedeutung geräumt werden sollte - eine Ansprache des möglicherweise neuen Washingtoner Regierungschefs erfüllt diese Bedingung. Gleiches würde natürlich für Obamas Herausforderer John McCain gelten. Silvesterpartys, Fanmeilen, Marathonläufe - pro Jahr finden am Brandenburger Tor dutzende Veranstaltungen und bis zu 150 politische Versammlungen statt. Das Berliner Tor ist ein Symbol, aber kein Heiligtum. Natürlich wird Obama den Auftritt auch für Werbung in eigener Sache nutzen. Geschenkt. Denn wer wollte ernsthaft behaupten, dass dieser Auftritt einen messbaren Einfluss auf die US-Wahlen haben wird? Der Haupt-Nutznießer wird vielmehr ein deutscher Politiker sein: Berlins SPD-Regierungschef Wowereit wird sich neben Obama auf die Bühne drängen. Ebenfalls geschenkt. Politiker sind so. Kein CDU-Bürgermeister würde sich anders verhalten.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (von Norbert Robers)

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