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Märkische Oderzeitung: Erdogans Entschuldigung bei den Kurden

Archivmeldung vom 25.11.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.11.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn sich ein türkischer Ministerpräsident entschuldigt, wird man hellhörig. Sofort fällt einem der Völkermord an Hunderttausenden Armeniern vor fast hundert Jahren ein. Aber nicht doch. Der da spricht, ist Recep Tayyip Erdogan, Regierungschef der aufstrebenden regionalen Führungsmacht Türkei. Bei ihm haben selbst Entschuldigungen mit Politik zu tun.

Im Fernsehen verkündete Erdogan, er entschuldige sich für die Kurdenmassaker. Das ist insofern erstaunlich, weil die Taten unter Präsident Mustafa Kemal Atatürk begangen wurden. Erdogans Worte sollten vielmehr die Oppositionspartei CHP treffen, Atatürks Partei.

Mit den Opfern von damals Schindluder zu treiben, um politische Vorteile zu erzielen, ist allerdings ein Frevel. Und Erdogan führt sich damit selbst ad absurdum. Denn während er spricht, geht sein Militär gegen die heutigen Kurden vor, die wie damals Autonomie verlangen

Quelle: Märkische Oderzeitung (ots)

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