WAZ: Krise und das Management
Archivmeldung vom 14.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWas für ein Jahr für Thyssen-Krupp: Die dramatische Wirtschaftskrise hat zu ebenso dramatischen Einbrüchen bei dem Stahlkonzern geführt und gnadenlos die Schwächen des gemütlich gewordenen Unternehmens aufgedeckt. So gnadenlos, dass die Führung zuweilen fast schon hysterisch reagierte.
Die Windungen und Wendungen in der Strategie beim Konzernumbau, die mehrfach verunglückte Kommunikation, die Verunsicherung der machtvollen Betriebsräte mit dem gescheiterten Versuch, ihren Einfluss nachhaltig zu beschneiden. Und schlussendlich die Operation Burgfrieden, bei der der Vorsitzende der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, gefordert war - was für ein Jahr. Ein Management muss nach vorne schauen. Ekkehard Schulz hat (hoffentlich) alles in den Jahresabschluss dieses Unglücksjahrs gepackt, was an Kosten für kommende Umbaumaßnahmen zu finden war. Gemessen an den Zahlen sollte es aufwärts gehen. Gemessen am öffentlichen Erscheinungsbild ist einiges zu tun. Für die Verunsicherungen der letzten Monate jedenfalls ist einzig und allein das Management verantwortlich.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung