Schwäbische Zeitung: Der Weg wird lang
Archivmeldung vom 28.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas neueste Kommunikationsdesaster bestätigt nur scheinbar jene Spötter, die die neue Offenheit bei Schlecker für vorgespielt halten und nun kübelweise Hohn über dem Ehinger Drogerieriesen ausschütten. Es ist vielmehr eine bittere Ironie des Schicksals: Das PR-Unglück ist nur möglich, weil Schlecker heute offener kommuniziert. Der Haussprecher antwortet, wohl ohne sich intern abzusichern, schriftlich auf Kritik - das war noch vor zwei Jahren undenkbar.
Dass es für Schlecker nun so knüppeldick kommt, hat drei Gründe: Der erste ist ein Spruch, bei dem die Werbeagentur einen schlechten Tag hatte. Der zweite ist ein Sprecher, der sorglos Schreiben verschickt, die in Zeiten des Internets zu verbalen Sprengsätzen werden. Und der dritte ist eine Öffentlichkeit, in der nach wie vor das alte Schlecker-Bild weiterlebt. Dieses Bild zum Positiven zu wandeln, wird selbst im besten Fall Jahre dauern. Die Durststrecke wird lang - und ist mit der aktuellen Panne noch ein Stück länger geworden.
Quelle: Schwäbische Zeitung (ots)