Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum West-LB-Verkauf
Archivmeldung vom 16.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachtigall, ich hör dir »papken«. Gerhard Papke, seines Zeichens Vorsitzender der FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, will, dass Nordrhein-Westfalen seinen Anteil an der Westdeutschen Landesbank nun doch in dieser Legislaturperiode noch zu Geld macht. Damit überhaupt jemand bereit ist, ein Angebot abzugeben, soll das Institut zuvor Zugang zum Privatkundengeschäft erhalten - durch Fusion »mit ein paar großen Sparkassen«.
Allem Anschein nach glaubt Papke selbst nicht an die Erfüllung seiner
Forderung. Wie sonst könnte er eine solche Hürde aufstellen? Die
Fusion der West-LB, die übrigens über ihre Tochter Weberbank bereits
Zugang zu Privatkunden hat, mit »ein paar Sparkassen« bedeutet am
Ende nichts anderes als die Aufgabe des Regionalprinzips und damit
der kommunalen Bindung. Der Wirbel um die Übernahme der Berliner
Sparkasse wäre umsonst gewesen.
Natürlich kann man die Frage, ob wir ein flächendeckendes Netz
öffentlich-rechtlicher Sparkassen brauchen, immer wieder stellen. Wer
dies tut, muss jedoch wissen, dass sie bis zu den nächsten Wahlen
2010 nicht zu beantworten ist. So lange braucht das neue Management
wohl auch, um die Bilanz der West-LB wieder halbwegs ins Lot zu
bringen. Mit der Fusion einer tief in den roten Zahlen steckenden
Landesbank wäre niemandem gedient - jedenfalls nicht in NRW.
Quelle: Pressemitteilung Westfalen-Blatt