Neue OZ: Kommentar zu Althaus
Archivmeldung vom 19.03.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWillkommen zurück in der Politik! Zwar will Dieter Althaus nach seiner Heimkehr nach Thüringen noch nicht sofort ins Amt und in den Wahlkampf einsteigen, faktisch steckt er jedoch bereits mittendrin. Und zwar durch eigene Initiative - oder durch die seiner ohne ihn ratlosen Partei.
Offiziell war der Ministerpräsident in der Rehaklinik zwar sorgfältig abgeschirmt. Er meldete sich in den vergangenen Tagen aber bereits gezielt per Interview unmissverständlich zu Wort. Und beendete mit einer fragwürdigen Inszenierung selber die Schonzeit, die seine politische Konkurrenz bisher respektiert hatte.
Althaus und seine CDU stehen vor einem Experiment mit ungewissem Ausgang. Ob der Regierungschef, der wegen fahrlässiger Tötung rechtskräftig schuldig gesprochen ist, mit einem Mitleidsbonus rechnen darf, ist fraglich. Er muss vielmehr hoffen, dass der Skiunfall mit den schrecklichen Folgen den Wahlkampf nicht dauerhaft bestimmt, sondern bald wieder von jenen Problemen und Sorgen verdrängt wird, die den Alltag der Bürger bestimmen: die Wirtschaftskrise im Allgemeinen, das Schicksal von Opel Eisenach im Besonderen. Das sind Themen, bei denen dem Ministerpräsidenten sein Amtsbonus helfen kann.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung