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Mitteldeutsche Zeitung: zu Helmut Kohl

Archivmeldung vom 29.06.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Bild, das Kohl von sich schuf, erinnert an ein Standbild - in Bronze gegossen, aufrecht, unverrückbar. Es zeigt den Staatsmann, den Kanzler der Einheit, den Kraftlackel der Weltpolitik. Die Person zeigt es nicht. Nicht Kohl, sondern einer seiner Söhne und seine verstorbene Frau sind in den vergangenen Monaten aus dem Dunkel getreten.

Der Sohn hat eine Autobiographie geschrieben, über Hannelore Kohl ist eine Biographie erschienen, die einfühlsam ihr unglückliches Leben nachzuzeichnen versucht. Kohl protestiert gegen die "öffentliche Zurschaustellung und Vermarktung" seines Privatlebens. Aber um sein Leben geht es hier nicht. Seine Familie - zumal seine Frau - musste, er wollte privat im Dunkel leben. Nun tritt die Familie ins Licht und mit ihr Helmut Kohl als Person. Der Betrachter ist bedrückt. Erstaunt ist er nicht.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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