Lausitzer Rundschau: Die Proteste in Birma
Archivmeldung vom 25.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Furcht wächst, dass es wie 1988 wieder ein Blutbad geben wird, mit dem die Militärdiktatoren in Birma jede Form des friedlichen Protestes niederschlagen. Die Generäle haben in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen, dass sie sich wenig kümmern um ihr Ansehen in der Welt. Sie sind zu grenzenloser Brutalität bereit.
Aber ganz ohne die Hilfe der Außenwelt kommt dieses
illegitime Regime nicht aus. Der große Nachbar China ist der
wichtigste Handelspartner für die Öl- und Gasvorkommen des Landes.
Bislang hat Peking sich dabei nicht stören lassen von der wachsenden
Kritik an den besonderen Beziehungen. Jetzt allerdings, am Vorabend
der Olympischen Spiele und unter zunehmender Kritik der eigenen
Menschenrechtspolitik wegen, gehen die chinesischen Machthaber auf
vorsichtige Distanz. Chinas Führer beginnen zu verstehen, dass die
allmähliche Integration in die globale Wirtschaft einen
außenpolitischen Preis hat. Verbündete wie das Schreckensregime in
Nordkorea, die Mörderbanden im Sudan oder die skrupellosen Generäle
in Birma werden zu einer Belastung. Und Peking wird mit einigem
Entsetzen beobachten, dass im Nachbarland ausgerechnet buddhistische
Mönche den harten Kern der Proteste ausmachen. Auch für die noch
immer als Kommunisten daherkommenden Funktionäre in China ist
Religion die Achillesferse und deswegen auch ist die Entwicklung für
Birma so überaus gefährlich aus Pekinger Sicht. Bislang wurde darauf
stets mit rücksichtsloser Gewalt reagiert und deswegen auch ist die
Gefahr groß, dass die birmanische Opposition erneut vor schweren
Tagen steht.
Quelle: Pressemitteilung Lausitzer Rundschau