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Rheinische Post: Gelbe Märchen

Archivmeldung vom 04.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott

Digitalisierung ist Fluch und Segen zugleich. Das muss auch die Deutsche Post erleben. Auf der einen Seite ist sie der große Gewinner des Online-Booms. Immer mehr Deutsche kaufen im Netz, entsprechend steigt der Umsatz mit Paketlieferungen. Auf der anderen Seite machen Mails und SMS dem klassischen Brief zunehmend Konkurrenz.

Entsprechend sucht die Post nach Wegen, um das Brief-Geschäft effizienter zu betreiben. Vor dem Hintergrund ist auch der Test zu sehen, den Postmann nur noch einmal pro Woche klingeln zu lassen. Das Ansinnen ist verständlich. Doch die Art, wie die Post ihr Experiment verkauft, ist unehrlich. Natürlich geht es dem gelben Riesen nicht darum, Kunden, die selten zuhause sind, neuen Service zu bieten.

Es geht darum, die unter Druck geratene Rendite im Briefgeschäft zu sichern. Das ist das gute Recht der Post. Doch sie darf sich nicht wundern, dass Kunden und Gewerkschaft Unheil wittern. Und klar ist auch: Ein Brief ist keine Ware wie ein Brötchen. Die Post ist zum Universaldienst verpflichtet, schließlich genießt sie dafür auch Privilegien.

Quelle: Rheinische Post (ots) von Antje Höning

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