Westfalenpost: Das falsche Signal
Archivmeldung vom 02.08.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Entscheidung der Niederländer gilt es zu respektieren. Ihre Streitkräfte leiten den Abzug aus Afghanistan ein. Damit verlässt der erste größere Teil der Schutztruppe den Hindukusch. Ein einschneidendes Ereignis für den Einsatz in Afghanistan.Es wäre unfair, den verdienten Nato-Partner Niederlande, der am Hindukusch einen hohen Blutzoll entrichtet hat, der Feigheit zu zeihen. Seine Kräfte sind erschöpft.
Die Mehrheit des niederländischen Volkes sieht keinen Sinn mehr in dieser Mission. Vielen westlichen Nationen geht es ähnlich - auch uns Deutschen. Die Taliban setzen auf diese Kriegsmüdigkeit. Entsprechend groß fällt ihr Jubel aus. Fatal ist, dass der Abzug der Niederländer zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt kommt. Der Afghanistan-Einsatz steckt in seiner bislang schwersten Krise. Dieser Verlust wiegt daher besonders schwer. Gerade jetzt hätte es des Zusammenhalts und der Standhaftigkeit des Bündnisses am Hindukusch bedurft. Deshalb ist dieser Rückzug das völlig falsche Signal.
Quelle: Westfalenpost