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WAZ: Kein deutsches Wunder

Archivmeldung vom 03.05.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Wenn Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle angesichts der wider Erwarten ordentlichen Arbeitslosenzahlen in Deutschland von einem "Jobwunder" spricht, mag man ihm das nachsehen. Schließlich muss er von Amts wegen für ein möglichst gutes Wirtschaftsklima sorgen - nach außen getragene Euphorie gehört dazu.

Allerdings ist die Entwicklung in Deutschland so wundersam nicht: Die Kurzarbeit, die es in anderen Euro-Ländern in dieser Form nicht gibt, hat maßgeblich zur Situation beigetragen. Daneben profitiert die Export-Großmacht Deutschland vom schwächelnden Euro: Dies verbilligt deutsche Ausfuhren, die Nachfrage steigt. Jedoch muss man sich da vor Augen halten, warum der Euro an Wert verliert. Grund ist die griechische Finanzkrise. Und das schwindende Vertrauen in den Euro. Was ist aber, wenn Europa die Probleme nicht löst und weitere Staaten wie Spanien mit zig Milliarden gestützt werden müssen? Dann stürzt der Euro richtig ab - mit schlimmen Folgen für Deutschland. Daher sollte Minister Brüderle, bei aller Freude über die Arbeitsmarktsituation, nicht allzu früh frohlocken.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung

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