Rheinische Post: In dubio pro Handy
Archivmeldung vom 31.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSiemens bringt 1995 ein revolutionäres Mobiltelefon auf den Markt: Das S3 kann erstmals Kurznachrichten (SMS) verschicken. 15 Jahre später ist das Handy ein so selbstverständlicher Teil unseres Alltags geworden, dass wir es eigentlich nur noch wahrnehmen, wenn Geräte oder die Netze mit einer Panne auf sich aufmerksam machen.
Zum Beispiel im April, als in Deutschland sämtliche Handys für wunderbare vier Stunden geschwiegen haben: Totaler Netzausfall. Oder jetzt, wo Hacker die Verschlüsselung geknackt haben wollen und behaupten, jedermann könne nun jedes beliebige Gespräch abhören. Oder wenn im "Freiburger Appell" 1200 Ärzte vor den gesundheitlichen Risiken von Mobilfunkmasten warnen. So berechtigt der Ärger, so begründet vielleicht auch die Sorge: Sie müssen abgewogen werden gegen den Komfort und auch gegen das enorme Plus an Sicherheit, das die Handys uns heute bringen. Davon profitiert das Unfallopfer, das weitab von öffentlichen Telefonen auf der Landstraße in Not gerät. Der Senior, der mit seinem Notfall-Handy auch beim Sonntagsspaziergang nicht schutzlos ist. Die Eltern jüngerer Kinder, die den Begriff "Rufweite" dank Handy ein bisschen großzügiger definieren können.
Quelle: Rheinische Post