WAZ: Neuer Moped-Führerschein
Archivmeldung vom 08.07.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIch geb Gas, ich will Spaß - Der Spaß am Fahren beginnt bald ein Jahr früher. Mit 15, mit einem "richtigen" Zweirad und nicht mit einem entschleunigten Mofaroller. Für 15-Jährige ist das ein Riesen-Unterschied. Schwarz-Gelb schenkt ihnen mehr Freiheit auf zwei Rädern. Ein Geschenk ist es durchaus, denn die EU macht keine strengen Vorschriften, wann jemand reif ist fürs Moped.
Bedenkenträger gibt es reichlich. Opposition, ADAC und Verkehrswacht glauben, dass hohe Unfallzahlen der Preis für diese neue Freiheit sein werden. Man muss also sehr genau hinsehen, ob die jungen Fahrer mit ihrer Freiheit gut umgehen können. Vor allem die vierrädrigen Quads sind schwer zu beherrschen und verlangen viel Fahrgefühl. Dennoch steckt kein grober Leichtsinn hinter der Initiative. In vielen Nachbarländern ist Mopedfahren mit 15 normal. Rollende Mofa-Hindernisse, die gerade 25 km/h schaffen, sind eine deutsche Spezialität. Und: Die Jugendlichen dürfen bald nicht nur schneller fahren, sie bekommen auch eine bessere Ausbildung und einen richtigen Führerschein. Übrigens sieht man die Neuregelung in den neuen Ländern eher locker: In der DDR durften 15-Jährige sogar mit 60 km/h durch die Gegend knattern - eine der wenigen Freiheiten, die sie dort genossen.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung